Zendo Stäfa

 

Theravada-Kontakte des Zendo Stäfa
 

Theravada - eine der drei Hauptrichtungen des Buddhismus - bezieht sich auf die Ursprünge des Buddhismus und ist daher auch für Zen von Bedeutung. Die dort geübte Vipassana-Meditation unterscheidet sich aber von der Zen-Meditation. Sie fokussiert die Bewusstwerdung über körperliche und geistige Prozesse, währenddem Zazen im Samadhi die Erfahrung der ursprünglichen Natur allen Seins anstrebt.

Im Sinne einer offenen Haltung gegenüber anderen Meditationsformen hat das Zendo Stäfa Kontakt zu folgenden Meditationszentren in Myanmar:

- Panditarama Forest Meditation Center, Hse Main Gon, Inn-ta-kaw town, Bago

- Chanmyay Myaing Meditation Centre, Shwe U Min Street, Mingaladon, Yangon

- Sitagu International Buddhist Academy, Sagaing Hills, Sagaing, Mandalay >

- Kyaswa Monastery, Sagaing Hills, Sagaing, Mandalay

- Damma Joti, Nga Htat Gyi Pagoda Rd, Bahan, Yangon

 

Über Theravada:
Theravada ist eine der drei Hauptrichtungen des Buddhismus - neben dem tibetischen Buddhismus und dem Mahayana ("grosses Fahrzeug") einschliesslich Zen. Von anderen Schulen wird der Theravada-Buddhimus mit Hinayana ("kleines Fahrzeug") bezeichnet, welche Charakterisierung von Vertretern des Theavada aber abgelehnt wird. Es basiert ausschliesslich auf der Tripitaka, den drei Lehrelementen des Buddha: seinen Ordensregeln (Vinayapitaka), seinen Lehrreden (Suttapitaka) und seinen Abhandlungen (Abhidhammapitaka). Diese Richtung des Buddhismus ist heute vor allem in Ceylon, Myanmar (Burma), Thailand, Kambodscha, Laos und z.T. in Vietnam vertreten. Der Tripitaka ("Dreikorb") ist auch unter dem Namen Pali-Kanon bekannt - der ältesten zusammenhängend überlieferten Sammlung der Lehrreden des Buddha. Spätere Buddhistische Texte wie das Diamant-Sutra und das Herzsutra gehören dem Mahayana an und sind nicht Bestandteil des Theravada.

Im Theravada werden zehn Ursachen des Leidens definiert (Gier, Hass, Verblendung, Stolz, falsche Ansicht, Zweifel, Schläfrigkeit, Faulheit, Ruhelosigkeit, Schamlosigkeit), die durch den 8-fachen Pfad überwunden werden können. Dieser umfasst drei Bereiche:
(1) Sila: den "groben level" der Tat, der die Einhaltung moralischer Regeln umfasst (nicht töten, nicht stehlen, nicht anderen schaden, nicht lügen, rechter Lebenserwerb), die als erstes eingehalten werden müssen;
(2) Samadhi: den "mittleren level" der Geistes-Konzentration, welche einen stillen Geist und inneren Frieden ermöglicht (rechtes Streben, rechte Achtsamkeit, rechte Versenkung), und
(3) Panna: den "höchsten level" der Weisheit (rechte Gedanken, rechte Anschauung und rechte Gesinnung).

Die Meditationspraxis des Theravada ist Vipassana ("Einsicht"), geübt als "Samata", der Konzentration auf ein Objekt wie etwa den Atem, und als eigentliches  "Vipassana", der Konzentration auf alles, was an körperlichen oder geistigen Empfindungen erscheint. Durch die ständige Wahrnehmung aller Erscheinungen wird deren steter Wandel und deren Unbeständigkeit erkannt, was zur Erkenntnis von "Anatta", dem Nicht-Selbst führt. Der Begriff "Shunyatta" (Leere) spielt im Theravada-Buddhismus keine grosse Rolle, und eine Konzentration (Meditation) auf "nichts" hat innerhalb des Theravada keinen Raum. Samsara (die Welt der Erscheinungen) und Nirvana ("Nibbana" - Dimension der Leere) wird im Theravada-Buddhmismus im Gegensatz zum Mahayana als verschieden voneinander angesehen. (Entsprechend sieht sich Theravada nicht in Übereinstimmung mit dem zentralen Satz des Herzsutra : Form ist gleich Leere und Leere ist gleich Form.)

In der Vipassana-Meditation gibt es vier Übungsrichtungen, je eine
- für "körperorientierte Menschen", vertreten durch Sayadaw Goenka
- für "intuitive Menschen", vertreten durch Ajahn Buddhadhasa
- für "gefühls- und gemeinschaftsorientierte Menschen", vertreten durch Ajahn Chah und
- für "denkorientierte Menschen", vertreten durch die Linie von Sayadaw Mahasi
 


Sayadaw Dr. Ashin Kumara, Sagaing, Myanmar